Onkel Armin

Onkel Armin
Hallo Ihr!

Mittwoch, 19. März 2014

Wer bin ich?

Ein Experiment in Frageform:

Wer bin ich?
Macht es überhaupt Sinn, diese Frage zu stellen?
Habe ich Angst vor dieser Frage?
Gibt es überhaupt so etwas wie SINN?
Und wenn ja, wieso ist es so verdammt schwer, ihn zu finden?
Und wenn wir sagen, Sinn ist das, was wir bestimmen... wieso macht uns unser Sinn nicht wirklich glücklich?
Wer bin ich wirklich?
Bin ich ein Zufall?
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
(Und wenn nicht, war ich vor meiner Zeugung auch "noch" tot?)
Sind die Menschen, die ich kenne, zufällig in mein Leben getreten?
Gibt es so etwas wie Zufällt überhaupt, oder ist dieses Konzept nur eine Erfindung der modernen Wissenschaft in Ermangelung einer besseren Erklärung für unvorhersehbare Vorgänge?
Wieso ist das Leben so voller ... Probleme?
Wieso - wenn ein Problem gelöst ist - steht das nächste schon wieder vor oder in der Tür?
Weiss ich wirklich, was Liebe ist?
Wäre es erstrebenswert, IMMER glücklich zu sein?
Oder stimmt es, dass uns die schlimmern Zeiten die guten schätzen lassen?
Wieso sind dann aber die schlechten immer so lang?
Kann die Wahrheit sich ändern?
Und wenn ja, was war sie dann davor?

Wird die Welt jemals Frieden finden?
Werde ich jemals Frieden finden?
Hängt das irgendwie zusammen?
Habe ich womöglich noch keinen Frieden, weil ich nicht weiss, wer ich bin?
Gibt es einen Gott?
Und wenn ja, wo zur Hölle ist er/sie/es dann???
Wieso ist die Angst so schlimm?
Gibt es Schuld und Sünde?
Sind Täter wirklich Täter, oder sind sie nur Opfer, die die Seite gewechselt haben?
Ist Erziehung eine gute Sache?
Wieso müssen wir in die Schule?
Lernen wir uns selbst dort besser kennen? Lernen wir dort, glücklich zu sein?
Kann man anderen überhaupt irgendetwas beibringen?

Wie wird unsere Epoche in der fernen Zukunft - falls es denn eine geben wird - genannt werden? Goldenes Zeitalter oder dunkles?

Wird es eine Zeit geben, wenn es keine Fragen mehr gibt, vielleicht dann, wenn ich selbst wissen werde, wer zur Hölle ich bin...?

Freitag, 7. März 2014

Ansichten eines einigermassen liebevollen "Vaters"

Obwohl ich immer lieber die Rolle des Onkel innehatte, kam letztes Jahr ein kleines Wesen in mein Leben: Olivia adoptierte mich. Sie wollte nach einem Seminar - wir waren schon beim Zusammenpacken - einfach nicht mehr von meinem Arm, auch nicht zurück auf den ihrer Mutter.
Naja, und dann kamen ihre Mutter und ich zusammen, wir zogen zusammen und, schwups, hatte ich eine Familie für einige Zeit. Die Situation zwischen Kendra und mir ist jetzt wieder anders – doch das ist nochmal eine ganz andere Geschichte!


Wenn man ein Kind erziehen will, braucht man viel Zeit und Seelenfrieden.
Dieser Spruch ist von "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" geklaut.
Wenn man mit Kindern zu tun hat, ist man sehr leicht dazu geneigt, dem Kind seine "Welt" aufzupfropfen, natürlich im besten Sinne des Kindes!
Doch da beginnt schon die Lüge. Leider.


Wenn ich mit Olivia den Weg in die Stadt gehe, für den ich allein nur 5 Minuten brauche, kann es sein, dass wir zusammen eine Stunde brauchen. Eine ganze Stunde. Es gibt so viel zu entdecken! Sie entdeckt Dinge, die ich schon lange nicht mehr sehe und jetzt wiederentdecken darf und muss.
Ich lasse sie. Ich will ihr nicht mein Tempo aufzwängen. Es ginge so viel Freude dabei verloren. Und ich liebe es, sie in ihrer Freude zu sehen und zu lassen. Dann ist es auch meine Freude.
Doch ich musste das erst lernen - sie zu lassen. Zuerst wollte ich meinen Willen durchsetzen. Erwachsene wissen ja schließlich, was gut ist für ein Kind! Ausserdem, wo kämen wir da hin, wenn man das kleine Monster einfach so walten lassen würde - es würde uns bald auf der Nase herumtanzen, ohne die "notwendigen" Grenzen!
Kinder brauchen Grenzen - ein beliebter und gut verkaufter Buchtitel. Da nicken gleich viele Eltern, Kinder müssen Respekt vor uns haben!
Doch wieso sind wir so erpicht auf Grenzen, vor allem für Kinder?
Damit es ihnen besser geht, wenn sie größer werden und noch mehr Grenzen erfahren werden? Wir bereiten sie sicherheitshalber schon auf die Enttäuschungen des Lebens vor?


Da beisst sich die Katze schön in den Schwanz, denn damit erschaffen wir doch erst "die Enttäuschungen im Leben"...! Wir tun so, als ob wir in die Zukunft schauen könnten, schauen aber in Wahrheit nur in die Vergangenheit - in unsere eigene schmerzhafte Vergangenheit, um genau zu sein. Wir wollen dem Kind ersparen, was uns widerfuhr, das uns nur widerfuhr, weil unsere Eltern uns etwas ersparen wollten...? Pervers!
Wann hört das auf? Wann hören wir auf, Verletzungen weiter zu geben?


Nun, Olivia ist meine Lehrerin darin, dass ich jetzt damit aufhören muss. Wann auch sonst?
Das Schöne ist, sie lässt mir gar keine grosse Wahl. Wenn ich sie zu etwas zwingen will, ist sie so traurig und verstört, dass es mir selbst schier das Herz zerreisst.
Und ich habe noch eines gemerkt. Sie ist sich durchaus dessen bewusst, dass auch ich einen Willen habe. Nach einer Weile - ich habe meinen Wunsch, weiterzugehen schon ein paarmal geäussert - geht sie dann auch mit mir weiter, obwohl sie gerne noch länger geblieben wäre.
Sie hat sich an etwas Neues gewöhnen können, statt ein Trauma des Heraus- und Weggerissenwerdens zu erdulden. Das braucht Zeit.
Kinder leben im Jetzt. Und die Unterbrechung von Aussen reisst ein Loch ins Gewahrsein dieses "Kontinuums". Das zumindest ist meine Theorie. Und sie bestätigt sich immer wieder.


Wir können nicht sagen, dass wir unser Kind lieben, und es dann ständig zum Weinen bringen, wegen so genannter äusserer Notwendigkeiten. Wenn wir uns ganz ehrlich fragen, was denn da so wichtig ist, dass es die Lebensfreude der Kleinen abtöten muss, dann sind es nur und letztendlich unsere alten Vorstellungen, wie die Dinge zu laufen haben (inklusive unserer Eile).
Natürlich, auch wir haben unsere Grenzen und wir brauchen uns auch nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen...!
Und freilich, man hat auch nicht immer eine Stunde Zeit, um in die Stadt zu gehen, das ist schon klar. Doch wie oft glauben wir, wir hätten keine Zeit und stülpen dies den Kleinen über?
Aber Hand aufs Herz - wie ist denn das Machtverhältnis in unserer Beziehung zu unserem Kind wirklich? Wir sind doch diejenigen, die bestimmen und das letzte Wort haben - und für so einen kleinen Wurm ist das ganz schön frustrierend, immer über seinen Kopf hinweg entschieden zu bekommen.
Wenn ein Kind weint, dann befindet es sich gerade in der Hölle. Dies nicht ernst zu nehmen, weil wir „Erzogenen“ unsere Gefühle schon nuancierter (oder abgestumpfter?) erleben und ausdrücken können, führt nur zu weiteren Verletzungen.

Und wenn es nicht anders geht, weil da ein Auto oder eine Giftpflanze das Leben bedroht - oder gerne auch Geringeres, was manchmal Frust erzeugt - dann sollte der Frust auch ausgedrückt werden dürfen. Doch auch hier begrenzen Eltern gerne ihre Kinder. Es darf nicht einmal mehr geweint oder geschrien werden. Denn wir wollen ja nicht als schlechte Eltern dastehen! Und wir ertragen echte Emotionen garnicht mehr.
Doch der Frust muss raus, und wenn er das nicht in einem vertrauten, liebevollen Rahmen darf, dann wird er später destruktivere Kanäle finden, wie auf dem Weg in die Stadt, im Papierkorb bei der Schule, der nach jedem Wochenende voller Wodkaflaschen ist.
Kinder zeigen uns unsere seelischen Problemzonen - dafür sollten wir ihnen dankbar sein, uns vor ihnen verneigen und dann uns ändern.

Am Ende des Tages sind es die Entscheidungen, die wir in Liebe getroffen haben, die den Tag für beide Generationen gut machen. (Ob mir das jeden Tag gelingt, ist zweifelhaft.) Ob es Tränen gab, ist nicht entscheidend – denn die wird es immer mal wieder geben, auch ohne unser Zutun. Wichtig ist, ob sie sich zeigen und in unserer Liebe und Gegenwart auflösen durften. Dann werden wir auch morgen wieder den Seelenfrieden für „Erziehung“ haben. Wenn nicht, wird es ein Krampf und das hohe Ideal des „Glücks durch eigene Kinder“ nur eine Illusion sein.

Danke Olivia, dass Du mich gelehrt hast, eine Stunde in die Stadt zu brauchen, denn es gäbe keinen grösseren Verlust, als Dein Vertrauen, deine Freude und Deine Liebe...
Der Papierkorb mit Wodkaflaschen auf dem Weg in die Stadt ist Olivia (bis jetzt) noch nie aufgefallen.


Alles Liebe. Onkel Armin

Donnerstag, 27. Februar 2014

Radikal Ehrlich

Hallo, Ihr Lieben,



hier ein Thema, das mir in letzter Zeit begegnet ist - Radical Honesty - auf deutsch, Radikale Ehrlichkeit...


Das Konzept wurde entwickelt von einem amerikanischen Psychologen, Brad Blanton.
Er sagt in seinem Buch, dass so ziemlich alle Probleme in unserem Leben daher kommen, dass wir nicht ehrlich sind, dass wir lügen...


Ausgelöst durch die Lektüre seines Buches, durch Gespräche mit meiner guten Freundin Kendra und durch Videos von ihm... kam ich in eine Krise. Wie unehrlich bin ich in meinem Leben bisher gewesen! Wie oft habe ich "gute Mine zum bösen Spiel gespielt", wie oft (verdammtnochmal) war ich zu feige für die Konfrontation und habe mich in die Depression zurückgezogen...! Dort, im Rückzug, mit mir allein, habe ich es den Übeltätern aber dann so richtig gegeben.
Und das genau ist der Grund - laut Blanton - warum wir alle aus der Präsenz, aus dem Jetzt heraus, hinein in den Verstand und die Geschichten und Dramen flüchten. Hätte ich doch bloss dies und das noch gesagt; das nächste Mal blase ich ihm aber mal so richtig den Marsch; so was lasse ich mir nicht mehr gefallen...!


Wir leben in unserem Verstand. Wir sind nicht mehr "bei Sinnen", sondern im Denken, Analysieren, Phantasieren. Und wir trennen uns ab von unseren Mitmenschen, weil genau diese Geschichten zwischen ihnen und uns stehen... Bitter.


Ich möchte hier gleich mal einen (radikalen) Gedankensprung wagen:


Kann es sein, dass unsere Welt so aussieht, wie sie es tut, weil wir zu feige sind, ehrlich zu sein? Sind wir so leicht manipulierbar, weil wir Angst davor haben, jemand könnte unsere tiefsten Geheimnisse und somit Schamgefühle aufdecken?
Ist die globale Transformation hin zu einer besseren Gesellschaft deshalb so lahmarschig, weil die persönliche es auch ist?


Ich will mal etwas radikale Ehrlichkeit üben (um all das bald loszuwerden!):

- obwohl ich ein Buch über das Erwachsenwerden geschrieben habe, habe ich mein Leben nicht im Griff.
- obwohl ich glaube zu wissen, wie gesunde Beziehungen funktionieren und auch welche führe, habe ich immer noch viel zu viele ungesunde...
- Abhängigkeit von Substanzen hab ich zwar hinter mir, doch abends, wenn's gemütlich wird, stopfe ich mich immer noch gerne mit Essen voll, was auch einen betäubenden Effekt hat (und einen Kater am nächsten morgen).
- Angst ist immer noch ein fast ständiger Begleiter, genauso wie finanzielle Unsicherheit
- ich wohne bei meinen Eltern
- ich habe insgeheim die Phantasie, wenn schon nicht reich, so doch berühmt zu werden, mit meinem Buch Onkel Armin... und ich will natürlich die Welt retten :-)
- u.v.v.m.!


Leider ist dieses phantastische Buch auf deutsch nicht mehr erhältlich. Dafür ist das englische aber billiger (10,90 €). Die Botschaft, sowie die Anwendung geht auch für Menschen klar hervor, die im Englischen nicht perfekt sind (abgesehen davon sind die meisten von uns besser in Englisch, als die Schule in ihnen bewirkt hat zu glauben).


Wer frei sein will, sollte dieses unbedingt Buch lesen!Es ist dabei, mein Leben vollkommen auf den Kopf zu stellen. Der Autor sagt, dies macht erst einmal Angst und tut weh - doch der Lohn ist ein freieres Leben mit mehr Liebe, Intimität und Glück, als wir jemals zu träumen wagten... Individuell und kollektiv, innen wie aussen.


Wer von Euch möchte sich mit mir zusammen tun, um dies zu üben, damit es nicht ein Konzept bleibt, sondern gelebt wird – das wäre ein Abenteuer!!


Alles Liebe, Onkel Armin

hier der link, ganz nach dem Motto: bei amazon anschauen, beim Buchhändler kaufer :-)

http://www.amazon.de/Radical-Honesty-Transform-Telling-Truth/dp/0970693842/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1393685741&sr=8-1&keywords=radical+honesty

Mittwoch, 19. Februar 2014

Bücher, Filme und Ideen...



Liebe Leser,



diesen Blog, sträflich vernachlässigt für viel zu lange Zeit, möchte ich nun unter etwas anderem Vorzeichen weiterführen:



Ich will einfach über Dinge schreiben, die:



1. interessant sind,
2. die ich verstehen oder lerne zu verstehen,
3. die einen Nutzen für alle haben, die sich - wie ich - weiterentwickeln wollen,
4. naja, und die ein bisschen abseits des Normalen rangieren...
...radikal eben, so wie ich.



Nach einigen Jahren der "politischen Abstinenz" (aus Gründen der Langweile/ Frustration) bin ich nun wieder "dabei"... Was zur Zeit in unserem Land, Kontinent und der Welt geschieht ist schlicht zum Himmel schreiend. Es gibt eine Verschiebung von Macht - meist in Form von Geld - die für niemand gut sein kann, nicht einmal für die so genannten Mächtigen.
Doch dies nur so am Rande. Dies ist nichts, worauf ich mich ausschliesslich konzentrieren will.
Viel wichtiger ist meines Erachtens die Entwicklung unseres eigenen Potenzials - für unser Glück und das der anderen, deren Leben wir berühren...



Die Auswahl der Bücher, Filme und Ideen ist eher zufällig, eklektisch (zusammengewürfelt) und wild... ich hoffe, im Verlauf wird es irgendeinen Sinn ergeben.
So hat Lernen für mich immer ausgesehen: die Leitschnur war das Interesse!

Und wie ich in Onkel Armin, dem Buch, schon schreibe, sind Interesse und Motivation nicht wirklich eine Frage unserer Wahl, ob wir ihnen jedoch folgen... das IST unsere Wahl.



Also möchte ich eine winzig kleine Vorschau geben über Themen, die ich besprechen will:



Filme wie, Die Matrix (mein Lieblingsfilm!), American Beauty, Walter Mitty, Amélie, Herr der Ringe...
Bücher wie, Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten, Der Wunde Punkt, Radikal Ehrlich, Die Illusion der Universums, Der Eisenhans, Der Einsteinfaktor, Schulfrei, und Bücher über Erziehung und Bildung...
Ideen wie die verschiedener Websites, gesellschaftliche Veränderungen wie Grundeinkommen, Permakultur, Freilernen, Alternative Heilmethoden, und sonstige gesellschaftliche Innovationen. Bewusstseinserweiterung. Innere Freiheit - die ja im Prinzip mein Lebensmotto ist...
Alles seeeehr spannend...!



Und ich werde versuchen, das ganze immer wieder mit Videoblogs aufzufrischen.



Ich freue mich auf Euch!!! :-)

Alles Liebe, Onkel Armin

Montag, 4. November 2013


Kurzes Video zum Buch:



Freue mich auf Feedback von Euch!

Alles Liebe. Onkel Armin

Freitag, 1. November 2013

Der Beginn

Hallo, Ihr Lieben...

Onkel Armin ist ein Buch für alle Unangepassten.
Für alle Freiheitsliebeneden.

Es ist ein Buch für alle, die etwas bewegen und verändern wollen - vor allem in sich selbst. Aber auch in der Welt, denn die Welt ist total verrückt, totally crazy!

Das Buch hat nicht alle Antworten auf das Leben. Ich habe sie nicht.
Doch ich glaube, dass wir alle gemeinsam, jeder und jede IN sich und alle zusammen, dass wir diese Antworten in uns finden können. Antowrten sind Lösungen. Und Freiheit ist ein Prinzip so kraftvoll, dass es nur auf Zeit verletzt werden kann, nicht aber für immer - denn wir MEKREN das.

Wer uns helfen möchte, die Idee von Freiheit und Unangepasstheit zu leben und zu verbreiten, seid willkommen!
Das könnte bedeuten, dass wir hier beginnen eine kleine "Untergrundbewegung" zu starten. Mutig. Kraftvoll. Unehrerbietig und frech. Und vor allem humorvoll.

Lasst uns über diese Ideen diskutieren.
Lasst uns einander dabei helfen, immer freier zu werden - und damit glücklicher, sicherer und selbstbestimmter.
Die Gesellschaft, so wie sie jetzt ist, ist unfertig und - milde ausgedrückt - verbesserungswürdig...

Was können WIR tun?
Was gibt es zu tun?
Und was gilt es endlich sein zu lassen...?

Ich freue mich auf einen Diskurs mit Euch hier!
Und frei nach Sokrates gesprochen:
Sprecht, damit ich Euch sehe. .-)

Alles Liebe. Onkel Armin

Donnerstag, 16. Februar 2012

Ihr Lieben!

Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich wieder etwas schrieb - das liegt vor allem an meiner Faulheit, Aufschieberitis und ausgeprägter Prokrastinationstendenz (ist das Gleiche)...

Es liegt auch daran, dass ich jetzt einen Blog bei "wevsyou" schreibe, der fast genau in die gleiche Richtung geht, und deshalb poste ich die letzten beiden Beiträge - und alle zukünftigen - jetzt, heute, hier...

Wenn Ihr hier schaut, findet Ihr eine kleine Kurz-Bio, die ich ganz witzig finde:

Über den Autor Armin Rott


Alles Liebe. Onkel Armin



WeThink!


Ein Projekt von wevsyou und Armin Rott


we vs you support one.org

we vs you support one.org

Social




15. Februar 2012

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit

Es war ein Kultbuch der 90er und alle, die wir es gelesen hatten, sagten, er hat ja so recht. Eigentlich.

Doch was ist aus der Langsamkeit geworden, die Sten Nadolny in seinem Roman beschreibt? Darüber lohnt es sich nachzudenken – ohne Eile, eine Weile…

Als ich die letzten beiden Winter vor diesem in Thailand verbrachte – ich war mit 999 km/h ’mal schnell dorthin geflogen – da hörte und sah ich die Uhren viel langsamer ticken. Überall lagen schlafende Menschen herum! Sie schliefen – und kein Schwein störte sich daran. Ein ausgeschlafenes Völkchen, diese Siamesen!

Bei uns, am rasenden Puls der Zeit, gilt das als Schwäche, als vergeudete Zeit, in der man ja hätte etwas produzieren, erledigen, oder wenigstens konsumieren können. Wir bauen Maschinen, die uns die Arbeit ab- und wegnehmen, damit wir mehr Zeit haben, zu arbeiten (irgendwie – und so ähnlich…) Danke, dass ihr uns die Arbeit abnehmt, ihr Maschinen – aber warum arbeiten wir dann noch so viel?

Und in der Zeit, in der wir Zeit hätten? Da müssen wir uns von der mangelnden Langsamkeit erholen, um morgen wieder sogenannten Mehrwert zu erschaffen. Schaffen. Schaffen. Schaffen. Und die magische Marke, die „kritische Masse“ an Wochenarbeitsstunden scheint sich auf ewig um die 40 herum zu tummeln.

Das Tolle am Kapitalismus – ich meine den echten, nicht den, der gerade vorherrscht –, das Tolle an dem ist, dass es jeder „schaffen“ kann: vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Arbeitenden zum Arbeitenlassenden. Neue Reiche gibt es immer wieder, vor allem nach Kriegen und Umstürzen. Das Doofe am Kapitalismus ist nur, dass es zwar jeder, aber nicht alle schaffen können… Der große Rest träumt nur von Langsamkeit. So scheint zumindest der Status Quo, die „Condition Humaine“ zu sein (und ich hör’ jetzt auch mit Jammern auf…)

Ein Autor, den ich sehr schätze, Jerry Jampolsky, schrieb:

„Das Denken ist entweder Teil des Problems oder Teil der Lösung.“

Ich finde Lösungen viel, viel mehr sexy. Jammern hat noch nie etwas geändert. Über Politiker, Bänker oder Chefs, über Professoren, das System und das andere Geschlecht zu jammern (oder zu lästern), ist ein kraftvolles Indiz für Impotenz und Machtlosigkeit – ein Mangel an Können, Wollen, Tun.

Oft wollen wir in einer Diskussion, Sonntagabends auf der Mattscheibe, und in einem Lösungsschritt gleich alle Probleme „wegmachen“. Wie wäre es stattdessen mit kleinen Schritten, kleinen aber dafür wirkungsvollen Schritten? Und diese Schritte sind am einfachsten (und vielleicht gleichzeitig am schwersten) bei uns selbst möglich.

Ich habe im Jahre 2004 meinen Fernseher verschenkt. Das war für mich so ein Schritt. Ich selbst habe Lebenszeit – und meine Lebenszeit hat Qualität gewonnen. Zeitungen lese ich auch kaum noch. Sie beide versuchen mich von Problemen zu überzeugen, die einfach nicht meine sind. Ich lasse mich nicht mehr in die Speedmachine hineinsaugen. Der Mythos des gut Informierten Bürgers („Spiegelleser wissen mehr“) greift bei mir nicht mehr. Diese Haltung ist ganz gut ausgedrückt in diesem Aphorismus:

„Je mehr sich die Dinge zu ändern scheinen, umso mehr bleiben sie sich gleich.“

Ich habe mein Leben „entschleunigt“ und entrümpelt, auf Wesentliches reduziert und mit Qualität angereichert. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass es weniger darauf ankommt, wo ich schnell hinkomme, sondern mehr darauf, ob ich dort auch ankomme und wie es mir geht, wenn ich das tue – Wohlbefinden statt Wohlstand, sozusagen. Bin ich bei Ankunft in Hektik oder in Frieden, war die Fahrt dorthin ein Teil meines Lebens oder ein zu minimierendes Übel ohne Seele?

Ein anderes Beispiel:
Ich bin geneigt, Menschen zu misstrauen, die mir etwas mit Druck oder Angst verkaufen wollen. Menschen hingegen, die mir sagen, dass sie meine Entscheidung akzeptieren werden, egal wie sie ausfällt, neige ich zu vertrauen. „Lass dir Zeit“, sagen sie mir, „du wirst die Antwort schon finden – in dir. Ich kann dir nicht sagen, was du denken sollst. Bereichere mich im Gegenteil mit deiner Sicht.“ Denen vertraue ich, und so mache ich das auch mit anderen – oder zumindest: ich versuche es…

Wenn wir uns keine Langsamkeit erlauben, dann haben wir auch keine Zeit für Lebensglück – und was hat das Leben verdammt nochmal für einen Sinn (sei es noch so effizient und rationalisiert)… zu was soll dann im Leben irgendetwas nütze sein??

Slow down, people, or life will run through your fingers!

Denn erst in der Langsamkeit kann man erkennen, wie bedeutungslos die Zeit wirklich ist – darüber werde ich auch noch schreiben, irgendwann…

Alles Liebe. Euer Armin
Die Entdeckung der Langsamkeit bei Amazon


Über den Autor Armin Rott

2.
29. Januar 2012

Liebe zukünftige, geliebte Leserschaft!

Hier beginnt etwas sehr Schönes.
Doch bevor ich da einsteige, eine kleine Geschichte vorneweg, exklusiv für Euch, die Ihr nicht nur lesen könnt, sondern – wie ich vermute – auch lesen wollt…

Als ich Anfang 20 war, erzählte mir jemand, dass die Jugend in Australien so bis zu ihrem 30. Geburtstag erstmal gar nichts mache. Naja, nicht nichts, aber halt nicht arbeite. Am Strand rumhängen, Surfen und Party machen, das ist ja nicht nichts.
Diese Geschichte habe ich nirgendwo sonst mehr gelesen, gehört oder sonstwie bestätigt bekommen – aber das ist hier auch gar nicht der springende Punkt (was auch immer ein „springender Punkt“ ist…).

Der Punkt ist: Die Idee gefiel mir. Sie entsprach so gar nicht dem (auch damals schon) vorherrschenden Karrieredruck-Zeitgeist. Ich beneidete diese verdammten Aussies! Abhängen bis sie 30 waren, um dann gemütlich ein bisschen arbeiten zu gehen, und das auch noch gesellschaftlich toleriert!
Bitte versteht mich nicht falsch! Nicht alle Australier unter 30 machen das, falls sie das überhaupt machen (ich fand ja nie Beweise für diese Story). Einige aber anscheinend schon.

Ah, das ist gut, dass wir hierauf gleich zu sprechen kommen – ich rede nie in absoluten Begriffen. Eher in Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten, in Prinzipien und Ideen. Wenn jemand zum Beispiel sagt: „Palermo ist die dreckigste Stadt Europas“, dann muss er das erstmal beweisen. Doch das nur so am Rande.

Zurück zum „Nichtstun“.
Die Aussicht für vielleicht nicht alle, so doch aber für einige Australier, sich nicht sofort in die Klauen des Arbeitsmarktes und – das darf man doch mal sagen – des gesellschaftlichen Zwangssystems begeben zu müssen, war für mich schon sehr attraktiv. Zu diesen „einigen“ wollte und sollte ich gehören…

Nicht, dass ich das geplant hätte!

Denn einen Plan durchzuführen, erfordert ja mindestens zwei Dinge:

1. Dass man glaubt zu wissen, was für einen selbst gut ist, und
2. Dass man das dann auch durchzieht.

Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, wie erfolglos ich in beidem war. (Gut… einen Aspekt von „durchziehen“ hatte ich ganz gut drauf, aber darüber reden wir lieber später.)
Versteht mich nicht falsch, im Pläne–entwickeln war ich immer ganz groß! Das fing an mit dem Durcharbeiten und Aufsaugen des Klassikers Denke nach und werde reich von Napoleon Hill. Ja, ich wollte reich werden! Das war, bevor ich von faulen Australiern und ihren Surfbrettern hörte.
Ich dachte also nach. Schrieb es auf. Verstand, was es brauchte zum Reichwerden; am meisten faszinierte mich der Aspekt der Intuition und Kreativität, des Ideen–Findens…
Dann aber las ich die Stelle, die gut versteckt am Ende des Buches stand – dass man, um reich zu werden, sein ganzes Leben nämlich darauf ausrichten müsse, und all seine Energie und Zeit darauf verwenden. Da wusste ich, dass das nicht mein Weg sein würde – 15 war ich da.

Vielleicht kennt Ihr das:
Wenn ein Gedanke echt und wahr ist, und sei es nur für den jeweiligen Moment und in eben der Situation… dann ist plötzlich alles – einfach alles – ganz, ganz anders…
Reichwerden? Ging nicht mehr.
Das bereitete mich wohl geistig auf die Sache mit den Australiern vor. Also ein Leben mit etwas weniger Ehrgeiz und Gier, aber dafür mit umso mehr Plan-, Zügel- und Ziellosigkeit. Doch selbst das war – wie vieles im Leben – auch nur eine Phase…



Stüssy, der Gründer dieser Surf- und Skateboardklamotten-Kultmarke, soll einmal gesagt haben (auch das habe ich nur gehört), dass er nach 15 Jahren surfen und abhängen am Strand, sein Unternehmen nur so erfolgreich aufbauen konnte, weil er in dieser Zeit all die Beziehungen geknüpft hatte, die für sein Unternehmen dann wichtig waren.
Wow! Auch das beeindruckte mich.

Wobei ich hier auf einen bestimmten Punkt sorgfältig hinweisen möchte: zuerst entstanden die Beziehungen und dann die Marke Stüssy. Die Beziehungen wurden nicht eingegangen, um die Firma und Marke zu bauen. Um das ein wenig plakativ zu formulieren (was sonst gar nicht mein Art ist)… das ist der Unterschied, zwischen Opportunismus und Liebe.

Wenn man wahrhaft erfolgreich sein will, muss man zuerst verstehen, erfahren und zeigen, was Liebe ist. Sonst ist alles nichts.
Und an Stüssy – und im Prinzip auch an Australien kann man sehen, dass Erfolg nicht immer so verlaufen oder aussehen muss, wie das gemeinhin vermutet wird. Viele erfolgreiche Menschen werden sicherlich sagen, dass sie einfach nicht aufgeben haben. Aber man kann und wird nur „dranbleiben“, wenn man liebt, was man tut, sonst geht einem vorzeitig die Puste aus…

Und jetzt beginnt das Schöne, von dem wir eingangs sprachen, denn wir bewegen uns auf das Thema des Blogs WeThink! bei wevsyou zu.
Hier soll es um Ideen gehen. Um Prinzipien. Um Kunst. Ja, sogar um Intelligenz (was wörtlich übersetzt Unterscheidungsvermögen heißt). Um Humor soll es gehen, um Freiheit und um Freude. Die Idee entstand aus einem Gespräch über mein Buch Onkel Armin – Wie erwachsen werden sogar Spaß machen kann, in dem es darum geht, mit den Lebensjahren nicht immer spaßfreier zu werden, sondern immer freier; nicht immer verzweifelter und spießiger (gibt es da einen Unterschied?), sondern…

…immer glück-lich-er!

In meinem Buch schreibe ich:
„Wenn Ihr glücklich seid, ist es Euch scheißegal, wie alt Ihr seid!“
Genau…

Ich glaube an Qualität und an Echtheit und an Integrität. Ich glaube auch an Transparenz – deshalb lege ich meine Agenda offen dar, anstatt zu manipulieren. Das soll heißen, ich will nur diejenigen Leser überzeugen, die das auch wollen. Es ist eigentlich nicht mal überzeugen – es ist berühren, anregen, inspirieren. Und ich hoffe echt, dass mir das bei einigen von Euch auch gelingt.
Alle anderen tun und glauben eh, was sie wollen, that’s fine with me.
Ich werde nie, niemals mit dem moralischen Zeigefinger herumfuchteln. Damit tut man sich und anderen nur weh.

Mein oberstes und wichtigstes Lebensprinzip ist Freiheit. Wenn Euch das gefällt, dann lade ich Euch herzlich im Zweiwochentakt dazu ein.

Also kann ich im besten und schönsten Sinne ein Zaunkönig und Grenzenauslacher für meine Leser sein – nicht, weil ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte (naja, schon auch), sondern weil ich weiß, dass es keine geschlossenen Denksysteme gibt, und dass es für so gut wie alles mindestens einen Ausweg gibt. Das ist nur eine Frage der Ansicht, der Einsicht und der Einstellung.
Shakespeare, der alte Kostgenießer und Worteschleuderer, sagte einmal, dass wir niemals auf Tatsachen reagierten, sondern nur auf unsere Interpretationen davon. Eine Erkenntnis, über die es sich lohnt, länger als nur fünf Minuten nachzudenken.
Und genau da kommen wevsyou und ich – und evtl. auch Ihr – zusammen: Dass wir unser Bild machen, von der Welt und uns selbst. Dass wir zwar im Flow leben, aber nicht mit dem Strom schwimmen, dass wir zwar „den Wind auf unserer Haut spüren“, aber nicht unser Fähnchen reinhängen. Dass wir unser Leben selbstbestimmt und voll eigenverantwortlich leben lernen. Yes!
Ich werde hier also über Bücher und Filme reden, Erfahrungen und Ideen teilen, von Erkenntnissen und Sprüngen ins Neue, Ungewisse erzählen, will unsere Horizonte erweitern und unser Denken freier machen…

Man sagt, die Gedanken seien frei.
Aber das sind sie nur, wenn man das selbst auch ist.

Auf eine gute, wunderschöne Zusammenarbeit!